Mittwoch, 18. März 2009

Jede 2. Henne im Käfig

Deutschland: Im Dezember 2008 wurden noch 18,8 Millionen Hennen in Käfigen gehalten, das sind 3,1 Millionen (13,9 Prozent) weniger als ein Jahr zuvor.

Insgesamt wurden zum Stichtag 1. Dezember 2008 in Deutschland 31,7 Millionen Legehennen gehalten. Die Großbetriebe verfügen über eine Kapazität von rund 40 Millionen Plätzen. 24,8 Millionen (62,1 Prozent) entfallen auf Käfighaltung einschließlich Kleingruppenhaltung (Quelle SZ-Online / Statistische Bundesamt.

Anmerkung: Das heisst, etwa jede zweite Henne verbringt gegenwärtig - trotz Käfigverbot in Deutschland - immer noch ihr "Leben" in ein Käfig gezwängt. Der Grund liegt darin, dass der Gesetzgeber den Betrieben eine Übergangsfrist zur Abkehr von der konventionellen Käfighaltung bis Ende 2009 gewährt hat.

Donnerstag, 12. März 2009

Metro: Nein zu Käfighaltung

Wien (OTS) - VIER PFOTEN begrüßt den Schritt von METRO, als erster österreichischer Großhändler den Verkauf von Eiern aus Käfighaltung zu beenden.

"Es freut uns sehr, dass METRO sich zu diesem Schritt entschlossen hat und damit ein klares Bekenntnis für den Tierschutz abgelegt hat. Damit verkauft METRO als erster Großhändler in Österreich keine Eier mehr aus Käfighaltung und setzt damit ein deutliches Zeichen in Richtung Gastronomiebranche, die bisher für Tierschutzanliegen völlig taub war", so Johanna Stadler von VIER PFOTEN.

Anmerkung: Seit 1. Jänner gibt es in Österreich das Verbot der qualvollen Haltung von Hennen in Legebatterien. Der Import und Verkauf von Batterie-Eiern ist jedoch nach wie vor erlaubt.

Sonntag, 4. Januar 2009

Palin and the Turkey Killer

Sarah Palin made headlines when she visited a local turkey farm to pardon a turkey. She read an official announcement from a letter in front of the camera. Then she chose the pardoned turkey herself and named it »Thanksgiving«.

What was a bit out of the ordinary was the location and style of the interview that Palin gave at the turkey farm, which included one of the ostensibly unpardoned turkeys being slaughtered behind her at the hands of an incredibly camera-conscious man who alternates between shoving the apparently live bird into some sort of grinder, and turning around toward the camera with, it seems, the same sense of bewilderment that those watching the video itself have.

WARNING: if watching an animal die while a former Vice Presidential candidate sips coffee and blithely chats about her plans for Thanksgiving is going to bother you, don’t watch this video.



In case you still did not get the picture, watch this.



It is really disturbing - but so is reality, right?

Freitag, 31. Oktober 2008

Jetzt neue Spezialblogs!

Da sich bei mir immer irgendetwas ändert, ohne dass ich es beabsichtige, ist auch dieser blog nicht davon verschont geblieben.

Bisher sind die Beiträge mehr Kraut und Rüben als eine einheitliche Sache. Und auch wenn das beste Essen im Bauch zusammen kommt, isst man es doch lieber, wenn es auf dem Teller schön appetitlich angerichtet ist. Darum haben verschiedene Themen jetzt verschiedene Adressen.

Das Hühnerthema ist ab jetzt hier zuhause. Dort würde ich gerne den einen oder anderen post schreiben, der mir bei der Recherche für meine Geschichte auffällt.

Die Karikaturen und Portraitskizzen, für den Fall dass ich wieder mal welche zeichne, kommen hier hinein. (Mein-facebook. Bin ich der einzige, der den Namen cool findet?).

Dann gibt es noch was für die Schattenkünstler unter uns. Ich habe da eine Idee wie ich den blog weiterführen könnte, aber mal sehen, vielleicht bleibt es auch beim ersten Post, wer weiss...

Und dann natürlich einen blog für die Geschichte mit dem Osterei.

Mir hat das Blog-basteln jedenfalls Spass gemacht.

Donnerstag, 23. Oktober 2008

Zwischen den Stühlen

Als ich im Kindergarten war, hatte ich Angst vor einem Spiel.

Das Spiel geht so: Angenommen, es sind 10 Kinder, dann werden 9 Stühle aneinandergereiht (Rücken an Rücken). Eine Musik läuft, die Kinder müssen um die Stühle herumlaufen bis jemand die Musik ausschaltet. Dann muss sich jeder so schnell wie möglich auf einen Stuhl setzen. Einer bekommt keinen Stuhl mehr und scheidet aus. Dann wird ein Stuhl entfernt, die Musik geht an, die Kinder laufen wieder um die Stühle herum und wenn die Musik ausgeht, findet wieder einer keinen Platz und scheidet aus. Bis nur noch ein Stuhl übrig ist und der Gewinner übrig bleibt.

Um die Pointe vorweg zu nehmen: Diejenigen, die den Stühlen nachrennen, sind diejenigen, die später das Falsche studieren, sich mit den falschen Menschen umgeben, die falschen Partner heiraten, die falschen Hobbies pflegen, die falschen Dinge denken und wie ferngesteuert den richtigen Wegen ausweichen. Manche rennen 40 oder 50 Jahre hinter den Stühlen her, bis sie merken, dass der Stuhl, auf dem sie sitzen, ihnen nicht gehört. Und wenn sie dann zwischen den Stühlen landen, verstehen sie die Welt nicht mehr, sind enttäuscht, beleidigt und verzweifelt. Und dann? Was dann?

Es gibt nur wenige Glückliche, die sich von Anfang an weigern, das Spiel mitzuspielen. Vielleicht sind es 2%. Vielleicht 1%. Oder sind es noch weniger? Wahrscheinlich. Das sind diejenigen, die in der Ruhe der Nichtachtung früh ihren eigenen Ort suchen mussten und ihn wahrscheinlich früh fanden.

Ich gehöre leider auch zu denjenigen, die - wenn auch mit schlechtem Gefühl dabei - sich um die Stühle gestritten haben. Wer sich einmal daran gewöhnt hat, tut sich mit dem Abgewöhnen schwer. Und die verplemperte Lebenszeit ist unwiederbringlich verloren.
Aber es gibt immer wieder Gelegenheiten auszusteigen. Denn, wie Döbereiner sagt, die richtigen Wege zweigen von den falschen ab. Hier ein bisschen aussteigen, dort ein bisschen aussteigen, und nach ein paar Jahren schaut alles schon ganz anders aus. (Aber die Jahre können ganz schön lang und hart werden...)

Wie geht es Dir? Bist du schon ausgestiegen? Sitzt du auf einem Stuhl, und bequem? Rennst du um die Stühle herum? Hast du Angst, dass plötzlich das Licht ausgeht und die Musik verstummt? Bist du darauf vorbereitet?

Eines ist sicher. Nur im Vakuum zwischen den Stühlen wächst die Fülle heran.

Freitag, 3. Oktober 2008

Chicken or Egg?

Do you know which came first, the chicken or the egg?

Answer:

A chicken is an egg´s way of making another egg.

***

So ähnlich ist es auch mit der Geschichte die ich schreibe. Das Drama von Leo, dem störrischen Osterei.

Über Jahre hinweg hat mich immer wieder ein inneres Bild verfolgt. Ich stellte mir ein Ei vor, wie es milliardenfach auf dieser Welt vorkommt. Wie geht es ihm?
Angenommen das Ei könnte hören und denken. Angenommen es könnte spüren. Angenommen, es könnte sich Gedanken machen, was um es herum vor sich geht. Angenommen, es würde erfahren, dass milliarden Eier getötet werden, bevor sie überhaupt die Chance haben zu leben. Angenommen, es würde erfahren, dass milliarden Hühner ihr ganzes Leben lang nicht mehr Platz zum Leben hätten als eine A4-Seite? Dass die Hühner milliardenfach als Legemaschine missbraucht werden? Dass sie keine Chance auf ihren Ursprung und ihre Bestimmung haben? Angenommen, das Ei würde all das wissen und könnte doch nicht reagieren, nicht weglaufen, nicht schreien, nicht reden oder sonstwie handeln? Angenommen niemand würde es hören. Angenommen, dem Ei würde eingeredet werden, dass all das doch gar nicht wahr wäre. Dass die Welt gut und schön wäre und dass es sich all dies nur einbildete? Würde das Ei daran glauben und lieber die Augen und Ohren zumachen? Würde es sich entscheiden, blind und stumm zu bleiben?
Oder würde es sich gegen die äusseren Einflüsse entscheiden und darum kämpfen, das eigene Leben zu bekommen?

Ich habe dieses innere Bild vergessen. Dann habe ich versucht, es zu artikulieren. Ich habe es gespürt, aber es beschreiben konnte ich nicht. Dann habe ich das Bild verdrängt. Ich habe es gehasst, weil es mir die Zeit gestohlen hat, die ich besser für wichtige Dinge verwendet hätte. Ich habe mich dafür geschämt. Welch eine kindische Geschichte! Ich sollte lieber eine vernünftige Geschichte schreiben, die sich zum Bestseller eignet. Warum nicht über einen virilen Helden, welcher futuristische Waffen besitzt, der den Bösewicht in einem furiosen Kampf besiegt, der über das Schicksal der Erde und der Menschheit bestimmt, gespickt mit Mord, Sex und Supergau? Warum nicht einen Kriminalroman, der in jede Schublade passt? Warum unbedingt dieses blöde Ei, dieses dämliche Küken, dieser lästige Vogel?

Erst nach Jahren kam der entscheidende Durchbruch. Das war der Übergang von der Impression zur Expression. Der Übergang von der Schwangerschaft zur Geburt. Der Schritt vom Aufnehmen zum Abgeben. Anstatt das Empfinden des Ei´s zu beschreiben habe ich begonnen, dessen Umfeld zu beschreiben. Gibt es noch andere Eier? Wo lebt es? Gibt es Menschen? Ein Mädchen kam dazu. Kelly. Dann noch eines. Ellie. Erwachsene. Eine Farm. Ein Veterinärmediziner, ein Journalist, ein Politiker. Noch ein Politiker. Eine Intrige. Ein Skandal. Eine Liebe. Ein Tod. Wo spielt sich alles ab? In welcher Zeit, in der Gegenwart, Vergangenheit, Zukunft?

Vielleicht, wenn die Geschichte fertig ist, mag sie andere Menschen erreichen, und in den Köpfen und Herzen dieser Menschen das Bild eines Ei´s verankern, das so ist wie ich es gespürt habe. Vielleicht ist ein Buch und sein Autor nur das Werkzeug eines inneren Bildes.
Dann stimmt der Satz: "A chicken is an egg´s way of making another egg."

Mittwoch, 24. September 2008

Käfighaltung in Europa

Die deutsche Eier-Bauern wollen die klassischen Legebatterien bis Jahresende 2008 abschaffen und "preschen damit EU-weit voran", schreibt "Der Westen", das Portal der WAZ Mediengruppe. Der Grund: In den EU-Nachbarländern würden die traditionellen Käfige nicht erst Ende 2008, sondern erst 2012 aussortiert.

Um die Kirche im Dorf zu lassen: Das ach so fortschrittliche Deutschland kommt damit mehr als 25 Jahre zu spät. Denn die Schweiz hat die Käfighaltung bereits am 4. April 1981 (!) verboten. Damit war die Schweiz das erste Land der Welt, das dieser Tierquälerei einen Riegel vorschob.

Das Verbot ist eine Erfolgsgeschichte für unsere Landwirtschaft", erklärte Hans-Ulrich Huber vom STS gegenüber den Medien. Schweizer Verbraucher kauften trotz höherer Preise überwiegend Schweizer Eier und keine importierten, obwohl diese günstiger seien. Anfängliche Ängste von Schweizer Produzenten hätten sich nicht bestätigt, sagte Huber weiter. 75 Prozent der gekauften Eier würden heute aus der Schweiz kommen. (05.04.2006)
1981 wurden die Auflagen für Konstruktionen von Käfigen verschärft. Nach einer Übergangsfrist von 10 Jahren für die alten Käfige galt faktisch ab 1992 in der Schweiz ein Käfigverbot. Seit 1996 vertreiben die Handelsketten, die etwa ein Drittel der in der Schweiz produzierten Eier verkaufen, auch keine importierten Käfigeier mehr. (tumev)

Helmut Born, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, macht sich Sorgen. Denn die Kleingruppenhaltungen, die an die Stelle der traditionellen Käfige treten und weiterhin erlaubt bleiben, müssen mit einer "3" gekennzeichnet werden. (3 steht für die Käfighaltung). Und das mache es schwer, dem Verbraucher die "tierschutzgerechte Haltung" zu vermitteln.

Mit gutem Grund. Denn bei der Kleingruppenhaltung stehen jeder Legehenne 800 cm² zur Verfügung. Das sind weniger als eineinhalb A4-Seiten pro Huhn. (Zum Vergleich: Eine A4-Seite = 624 cm².)

Samstag, 30. August 2008

Yunus Mohammad

Hier eine Geschichte eines interessanten Menschen. Yunus Mohammad, der Gründer der Grameen Bank.

Welch ein Gegensatz zu den den Verhältnissen wie sie ansonsten die Regel sind! Yunus kreierte ein Kreditsystem, das auf Vertrauen, Mut und Empathie aufbaut, anstatt auf Profitmaximierung, Ausbeutung und Inflationierung.

Insbesondere angesichts der gegenwärtigen Krise an den Finanzmärkten (Subprimekrise, Immobilienkrise usw.), welche die Grenzen eines innerlich kranken und aufgeblähten Systems deutlich aufzeigt, erscheint der Erfolg von Yunus und seinem System umso richtungsweisender.



Hier die homepage des Nobelpreisträgers, der Millionen Menschen den Weg aus der Armut ermöglicht hat.


Ein Interview vom Schweizer Fernsehen, Sternstunde Philosophie: Muhammad Yunus, sind Sie ein Banker? - Der Friedensnobelpreisträger über kleine Schritte und grosse Veränderungen.

Ist sinnvolle Entwicklungshilfe eine Frage der Geldsumme? Wie seriös ist eine Bank, die Kredite ohne Sicherheiten vergibt? Sinnvoll ist Entwicklungshilfe dann, wenn sie direkt beim Menschen ankommt. Die Grameen Bank vergibt Kredite ohne vorgängige Bonitätsprüfung. Sie vergibt kleinste Mengen an Geld, sogenannte Mikrokredite. Für die durchschlagend erfolgreiche Idee dieser Mikrokredite wurde deren Erfinder, der Bengalese Muchammad Yunus, 2006 mit dem Friedensnobelpreis geehrt. Roger de Weck unterhält sich mit Muhammad Yunus über die grosse Wirkung einer einfachen Idee.

Sonntag, 3. August 2008

Sex

en … und was sie immer schon darüber wissen sollten.

Kürzlich im Internet gefunden, ein Informationsvideo, das über den Begriff »Sexen« aufklärt.

Die Stimme im Video erklärt:
»Der Eiwagen hat sich zu einer Quirlige Kinderstube verwandelt.«


»Da nur weibliche Küken später Eier legen können werden, für alle Haltungsformen gleich, weibliche von männlichen Tieren getrennt. Diesen Vorgang nennt man Sexen.«

Quirlige Kinderstube?
Eine Kinderstube ist ein Raum mit allen möglichen Einrichtungsgegenständen, in denen sich ein Kind aufhält. Was ich hier sehe ist eine enge Box, in der sich so viele Küken drängen, dass sie nicht genug Platz haben, nebeneinander zu stehen. Sie müsen übereinander krabbeln und sind offensichtlich furchtbar aufgeregt, sie wollen so schnell wie möglich weg, werden aber von den Gitterstäben gehalten.
Und dann das Sexen. Hä? Habe ich etwas verpasst? Was genau bedeutet das nochmal: »Sexen«?
Das Video nochmals zurückgespult.

Das Video zeigt zwei Arbeiterinnen, die, begleitet von lieblicher Hintergrundmusik, die Küken von einer weissen Kiste in eine blaue Kiste umpacken. Sexen bedeutet also, dass die männlichen Küken in die weisse Kiste gepackt werden und die weiblichen Küken in die blaue Kiste? Oder werden die männlichen Küken in die blaue Kiste gepackt und die weiblichen in eine weisse Kiste?
Ich schaue mir das Video noch einmal an. Es gibt keinen Zweifel. Das Video lässt keinen anderen Schluss zu. Die Stimme sagt: »Diesen Vorgang nennt man Sexen«. Sexen bedeutet also, dass Küken in verschiedene Schachteln gepackt werden.

Aber irgend etwas stimmt nicht. Ich suche im internet und finde in wikipedia folgende Definition:

Als Sexen (lat. sexus „Geschlecht“) bezeichnet man die in Industrienationen übliche Trennung von neugeschlüpften Küken innerhalb eines Hühnereierproduktionsbetriebs nach ihrem Geschlecht. (…)
Während weibliche Küken als Legehennen dem Produktionszyklus zugeführt werden, werden die unprofitablen männlichen Küken vergast oder zerhäckselt und zu Tiermehl verarbeitet. Fehlgebildete Eier, sowie zu festgelegten Terminen nicht geschlüpfte Küken (Nachschlupf), werden ebenfalls entsorgt.
Die männlichen Küken sind aus Sicht der Betriebe nicht profitabel, da es in der industriellen Tierhaltung auf Cent-Beträge ankommt und sie für eine Verwendung als Masthähnchen nicht schnell genug wachsen. (…)
Jährlich werden so in Deutschland über 45 Millionen Küken getötet, 280 Millionen in der Europäischen Union.




Sexen ist also nicht das Umpacken von Küken in Kisten, wie es das erste Video suggeriert, sondern die industrielle, milliardenfache Ermordung von Küken im Häcksler.

Könnte es sein, dass das erste Video die Wahrheit absichtlich verschwiegen hat? Dass Bild und Text bewusst derart geschickt zusammengesetzt wurden, um den Betrachter zu manipulieren und im Betrachter ein völlig falsches Bild zu erzeugen?

Aufklärung bringt ein Blick auf den Urheber des Videos. Das Video wurde im Auftrag der Agrarmarkt Austria Marketing GbmH, kurz AMA, erstellt.

Der Name sagt es schon, es handelt sich dabei um eine Marketingorganisation. Verständlich, dass eine Marketingorganisation die Wahrheit über das »Sexen« verschweigen möchte. Schliesslich möchte eine Marketingorganisation etwas verkaufen und die Wahrheit lässt sich eben meist nicht so gut verkaufen wie eine Lüge.

Umso erstaunlicher ist es, dass gleich auf der ersten Seite der homepage der Leser darüber belehrt wird, dass die AMA-webseite und der Film jene »Substanz« sei, »die einen einfachen Verbraucher in einen kritischen und verantwortungsbewussten Konsumenten verwandelt.«

Zwei Absätze weiter: »Nutzen Sie diese Information und geben Sie sie weiter! Nehmen Sie die Verantwortung an, die sich Ihnen täglich stellt. Die Verantwortung als Konsument von Lebensmitteln.«

Soso, der Verbraucher soll also ein geschöntes Video weitergeben, um seiner täglichen Verantwortung gerecht zu werden? Was genau versteht die AMA unter Verantwortung? Verantwortung = Hilfeleistung zur Manipulation?

Ein PDF fasst den Inhalt der homepage zusammen. Es wurde ausdrücklich für den Unterricht an Schulen erstellt. Dem entsprechend die einleitenden Worte:

Werte LehrerInnen!
Bevor die Lebensmittel im Regal zum Verkauf angeboten werden, haben
sie meist schon einen langen Weg hinter sich. Stationen, bei denen Quali-
tätsbewusstsein und Verantwortung gegenüber dem Konsumenten ebenso
wie gegenüber dem Tier zentrale Rollen spielen. Eben diesen Weg doku-
mentieren wir in unserem Film. Dieser wurde in bewährter Methode, wie
in den bisherigen Projekten, speziell für die Verwendung im Unterricht
erstellt. In dieser Broschüre finden Sie Hintergrundinformationen ebenso
wie Tipps für den Einsatz im Unterricht.
(…)
Ihnen und Ihren Schülern noch einen erfolgreichen
Unterricht und viel Spaß mit unseren Unterlagen.
Dr. Stephan Mikinovic
Geschäftsführer, Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH.


Ein Blick auf die e-mail Adresse mit der Endung ».gv.at« verrät, dass die AMA keine beliebige Marketing Organisation ist, sondern - eine Bundesbehörde. Und wie für Behörden üblich, gibt es auch ein Gesetz dazu. In diesem Fall ist es das AMA-Gesetz, das auf der AMA-homepage als PDF zum Nachlesen zur Verfügung gestellt wird. Kurz zusammengefasst besagt es folgendes:

Das AMA-Gesetz 1992, BGBl. Nr. 376/1992, zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 55/2007, bestimmt, dass die AMA als Bundesbehörde fungiert, wenn ihr durch Bundesgesetz oder Verordnungen Aufgaben übertragen werden.
Weiters definiert das Gesetz, dass die AMA einen Beitrag bestehend aus bis zu 7 Euro je 100 Stück Legehennen einhebt, der für Marketing, Vertrieb und Marktpflege ausgegeben wird. Der Beitrag wird laut Gesetz von den Legehennenhaltern aufgebracht.
Gemäss 4.8) ist die AMA auch verpflichtet, Verbraucher über Qulität, Verbraucherschutz und Wohlergehen der Tiere aufzuklären.

Aha. Die Legehennenhalter finanzieren also eine Bundesbehörde, die einerseits Marketing und Vertrieb unterstützt, andererseits den Konsumenten über das Wohlergehen der Tiere aufklären soll. Das klingt schon in den gesetzlichen Bestimmungen nach einem unlösbarem Interessenskonflikt, und das Propaganda-Video ist das zwangsläufige Ergebnis dieser gesetzlich festgeschriebenen Unvereinbarkeit.

Anders als das AMA Aufklärungsvideo verschweigt das ZDF Video das »Wohlergehen der Tiere« nicht manipulativ, sondern klärt den Verbraucher wirklich über die Wahrheit auf.

Freitag, 4. April 2008

Ein bisschen mehr Bio?

Warum fördern die grossen Ölkonzerne die Bio-Benzin Propagandamaschine
Professor David Pimentel der Cornell Universität hat herausgefunden, die Energieabgabe von Bio-Ethanol ist weniger als was an Erdöl verbraucht wird um es herzustellen. Wenn man zusammenaddiert was es an Diesel für die Traktoren auf dem Feld, den Dünger, den Transport zur Raffinerie und die Herstellung des Ethanol benötigt, so ist es mehr als der Brennwert der daraus resultiert. Ein Energieverlust von -22%. Es wird mehr Energie benötigt als herauskommt. Dies bedeutet deshalb wenig Gefahr für die Ölkonzerne und sie lachen sich schief, da der Bedarf für Erdöl sich nicht verringern wird. Im Gegenteil, sie werden noch mehr Erdöl pumpen und fahren rissige Profite ein, in dem sie die Subventionen kassieren und gleichzeitig sich noch als Hersteller der “Grünen-Energie” verkaufen können. Die völlige Verarschung.

Wie stehen die Aktien?

Aktienkurse sind abgekoppelt vom wirtschaftlichen Zustand der Bevölkerung.
A booming stock market and a citizenry composed of millions of starving, subsistence level peasants can happily coexist, and never the 'twain need meet.

Why should America be any different? In fact, America is becoming more and more like those "developing" countries every day: A society composed of a small, ultra-wealthy elite class and a swelling majority of the population living at the subsistence level.
Do you think financial markets care?
Eigentlich logisch. Die Aktionäre sind nicht am Mitarbeiter beteiligt, sondern am Unternehmen.

Boom Bust!

Warum haben die Banken, angefeuert von der Fed, gezielt und massenweise Sub-Prime-Kredite (und all die anderen damit zusammenhängenen finanziellen Konstrukte) vergeben? Weil sie es nicht besser wussten - oder weil sie es besser wussten?
But, of course, when they accepted those loans of non-existent ‘money’ they had to sign over as security their wealth that did exist - their home, car, business or land - and so when they fail to ‘repay’ their ‘loans’ of credit the banks seize their wealth that does exist in exchange for not paying back ‘money’ that has never existed, except in theory.
Über die Möglichkeit, massiv Vermögen von unten nach oben zu verschieben. Und über die Privatisierung von Gewinnen und die Sozialisierung von Verlusten. 
This is what the current financial mayhem is all about - another massive stepping stone to the control of every man, woman and child on the planet.

Once you know that, the apparently crazy and scandalous decisions made by the banking system to trigger the current crisis take on a new perspective. These include the high-risk sub-prime mortgage frenzy which made vast numbers of loans to people who were highly likely to default - and have.

It was a disaster waiting to happen - but only for those who lost their homes, not for the families controlling the banking system.
The Banking Crisis: It´s a Big Club and You Ain´t In It

Mittwoch, 2. April 2008

iRack

... und iRan

Donnerstag, 27. März 2008

Krise vorhergesagt

William Engdahls Beschreibung des US wirtschaftlichen Kollapses - aus dem Jahre 2004!



"(...) All this economic consumption has created the illusion of a recovering economy. Behind the surface, a huge debt burden has built up. Since 1997, the total of home mortgage debt for Americans has risen 94% to a colossal $7.4 trillion, a debt of some $120,000 for a family of four. Bank loans for real estate purchases have risen since 1997 by 200%, to $2.4 trillion. Average US home prices have risen by 50% in the period since 1998. In 2003 alone a record total of $1 trillion in new mortgage loans were made. In 1997 mortgages totalled $202 billion.


In many parts of the US, home price inflation has become alarming. An apartment in Manhattan is now above $1 million. Home prices in Boston have risen by 64% in five years. California real estate prices are soaring. On average US home prices have risen 50% in six years, an unprecedented rise, driven by Greenspan‘s easy credit. In seven years to 2004, prices of US homes had risen on paper by $7 trillion to a total of $15 trillion, the highest in US history. The problem is so obviously dangerous, that Greenspan recently was forced to deny existence of any real estate „bubble,“ much as he denied a dot.com stock bubble in 2000. (...)"

Sonntag, 9. März 2008

The US Dollar Collapse

The Ultimate American Dollar Collapse


"The dollar today is worth 1 cent versus the dollar of 1870 and 2 cent versus the dollar of 1919. (…) The Fed is creating (annually) 1-2 Trillion in new dollar liquidity out of thin air. (...) Today it takes five times more dollars to buy the same amount of goods and services the dollar would buy in August, 1971."