Mittwoch, 24. September 2008

Käfighaltung in Europa

Die deutsche Eier-Bauern wollen die klassischen Legebatterien bis Jahresende 2008 abschaffen und "preschen damit EU-weit voran", schreibt "Der Westen", das Portal der WAZ Mediengruppe. Der Grund: In den EU-Nachbarländern würden die traditionellen Käfige nicht erst Ende 2008, sondern erst 2012 aussortiert.

Um die Kirche im Dorf zu lassen: Das ach so fortschrittliche Deutschland kommt damit mehr als 25 Jahre zu spät. Denn die Schweiz hat die Käfighaltung bereits am 4. April 1981 (!) verboten. Damit war die Schweiz das erste Land der Welt, das dieser Tierquälerei einen Riegel vorschob.

Das Verbot ist eine Erfolgsgeschichte für unsere Landwirtschaft", erklärte Hans-Ulrich Huber vom STS gegenüber den Medien. Schweizer Verbraucher kauften trotz höherer Preise überwiegend Schweizer Eier und keine importierten, obwohl diese günstiger seien. Anfängliche Ängste von Schweizer Produzenten hätten sich nicht bestätigt, sagte Huber weiter. 75 Prozent der gekauften Eier würden heute aus der Schweiz kommen. (05.04.2006)
1981 wurden die Auflagen für Konstruktionen von Käfigen verschärft. Nach einer Übergangsfrist von 10 Jahren für die alten Käfige galt faktisch ab 1992 in der Schweiz ein Käfigverbot. Seit 1996 vertreiben die Handelsketten, die etwa ein Drittel der in der Schweiz produzierten Eier verkaufen, auch keine importierten Käfigeier mehr. (tumev)

Helmut Born, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, macht sich Sorgen. Denn die Kleingruppenhaltungen, die an die Stelle der traditionellen Käfige treten und weiterhin erlaubt bleiben, müssen mit einer "3" gekennzeichnet werden. (3 steht für die Käfighaltung). Und das mache es schwer, dem Verbraucher die "tierschutzgerechte Haltung" zu vermitteln.

Mit gutem Grund. Denn bei der Kleingruppenhaltung stehen jeder Legehenne 800 cm² zur Verfügung. Das sind weniger als eineinhalb A4-Seiten pro Huhn. (Zum Vergleich: Eine A4-Seite = 624 cm².)

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